WUC Crosslauf im Oman

Mit Temperaturen bis zu 32 Grad sorgte die World University Championship Crosslauf (17. bis 18. Februar) in Maskat (Oman) vor allem bei vielen europäischen Läuferinnen und Läufer für extreme Herausforderungen. Die Deutsche Studierenden-Nationalmannschaft aus acht Aktiven wusste im Rahmen ihrer Möglichkeiten zu überzeugen, konnte bei starker Konkurrenz jedoch nicht in die Medaillenkämpfe eingreifen.

Vier Crossläuferinnen und vier Crossläufer waren Teil der deutschen Delegation, die vor Ort von Julia Grommisch (Zentrum für Hochschulsport Hannover) und adh-Disziplinchef Leichtathletik Dr. Norbert Stein betreut wurden. Dass die Herausforderungen auf der arabischen Halbinsel besonders waren, stellte das Team bereits bei der Streckenbesichtigung fest. Anders als von Crossläufen in Europa gewohnt war der wüstenähnliche, durchgehend flache Parcours auf dem Gelände einer abgeschiedenen Militärakademie geprägt durch einen extrem festen und steinigen Untergrund. Neben wenigen Richtungswechseln prägten lediglich ein Wasserloch, mehrere Reihen an Strohballen und eine markante Senke als Hindernisse die Strecke. Schatten wurde auf und neben der Laufstrecke hingegen verzweifelt gesucht.

Aufgrund der besonderen Gegebenheiten war die Wahl der richtigen Schuhe schnell ein nationenübergreifendes Diskussionsthema. Viele Tests führten dazu, dass diese Entscheidung mitunter erst wenige Minuten vor dem Rennen getroffen wurde.

Deutsches Team nur auf der Langstrecke

Am Sonntag, dem heißesten Tag der Woche, waren dann die für Deutsche Studierenden-Nationalmannschaft relevanten Rennen auf der Langstrecke zur Mittagszeit angesetzt. Eine Verlegung auf eine frühere Startzeit war zuvor seitens der Veranstalterinnen und Veranstalter abgelehnt worden. Mit Eiswürfeln, Wasser oder nassen Handtüchern wurde daher alle zur Verfügung stehenden Kühlungsmöglichkeiten genutzt.

Guter Dinge starteten die Frauen pünktlich um elf Uhr auf die Runde. Wie vermutet gingen viele Läuferinnen das Rennen tatsächlich zu schnell an. Mia Jurenka von der Uni Tübingen konnte nach guter Laufeinteilung mit Platz zehn ein beachtliches Ergebnis erzielen, dicht gefolgt von Annasophie Drees (Uni zu Köln) auf Platz 13 und Anneke Vortmeier (Uni Duisburg-Essen) auf Platz 16. Pauline Meyer (Arkansas State University) rundete das gute Teamergebnis mit Platz 27 ab. "Es war einfach zu heiß heute, um mehr zeigen zu können“, ordnete Anneke Vortmeier die extreme Hitze im Nachhinein ein. Nach den individuellen Einlaufplatzierungen zusammengezählt lag das deutsche Frauenteam an vierter Stelle.

Auf Anraten der Frauen und des Trainerteams befolgten die Männer wenig später eine identische Taktik. Auch wenn die Lücken im Rennen zwischen den Läufern insgesamt bald schon größer wurden, konnten sie von Runde zu Runde Läufer einsammeln. Roman Freitag (FH Erfurt) konnte im Mittelfeld gut mitrennen und kam auf Platz 18 als bester Deutscher ins Ziel. 

Erleichtert war auch Till Grommisch (DSHS Köln) mit Platz 25, der durch eine Erkältung leicht angeschlagen an der Startlinie stand. Dicht dahinter liefen Tobias Prater (HS Kempten) und Jannik Weiß (KIT Karlsruhe) auf den Plätzen 29 und 31 ins Ziel ein. „Ich hätte mir gerne mehr zugetraut im Rennen, daran muss ich noch arbeiten“, war das Fazit von Jannik Weiß. In Summe lag das deutsche Team im Nationenvergleich an sechster Stelle.

Guter Auftritt trotz vieler Hürden

In der „blauen Stunde“, wie die abschließende Teamsitzung auch genannt wird, wurde herausgestellt, dass alle Athletinnen und Athleten eine zwar herausfordernde, aber auch gute Meisterschaft erlebt hatten, die alle auf dem eigenen Karriereweg weiterbringen sollte. Gelobt wurde die gute Vorbereitung durch die adh-Geschäftsstelle und die fachliche Betreuung vor Ort.

"Die Ausrichter waren sehr gastfreundlich und haben sich bemüht, eine gute Crossmeisterschaft auszurichten, auch wenn bei weitem nicht alles reibungslos verlief. Das deutsche Team hat sich nicht nur hinsichtlich der wetterbedingten Herausforderung sehr gut verkauft, auch wenn es nicht für vordere Platzierungen gereicht hat. Dass die Konkurrenz sehr stark war, hatten wir schon vorher vermutet“, lautete das Fazit des Betreuungsteams.

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Text: Julia Grommisch / Dr. Norbert Stein / adh.de

Verfasst von ZfH